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Maßnahme S7: Umnutzung & Wiedernutzung zum Wohnen

Maßnahme S7: Umnutzung & Wiedernutzung zum Wohnen

Inhaltlicher Schwerpunkt ist es, die bereits bestehende ländliche Bausubstanz für neue private Wohnnutzungsformen anzupassen und dadurch eine nachhaltige Gebäudenutzung zu gewährleisten. Bei 65 Prozent der geförderten Vorhaben handelt es sich um eine Wiedernutzung von leerstehenden und vor 1990 errichteten Wohngebäuden. 35 Prozent der geförderten Vorhaben beinhalten die Neuschaffung von Wohnraum auf Basis einer Weiterentwicklung der bis dahin vorhandenen Gebäudetypologie. Gemeint ist damit der anteilige oder vollständige Umbau eines vor 1990 errichteten Gebäudes mit einer ursprünglich anderen Nutzungsfunktion (z.B. als Stall für die Tierzucht).
In der Förderphase 2014-2021 konnten insgesamt 56 Vorhaben mit Bezug zur Maßnahme S7 in der gesamten LEADER Region Leipziger Muldenland vom regionalen Entscheidungsgremium positiv ausgewählt werden. Die förderfähigen Gesamtinvestitionskosten für diese Vorhaben belaufen sich auf insgesamt über 12,76 Mio. €, davon rund 5,82 Mio. € mit LEADER-Fördermitteln untersetzt. Insgesamt wurde durch alle Vorhaben zusammen eine Wohnfläche von über 11.600 m2 neu geschaffen oder wiederhergestellt. Für über 180 Menschen, darunter eine Vielzahl an jungen Familien mit Kindern, konnte somit ein neues Wohnumfeld geschaffen werden.

Auch die Entwicklung von alternativen Wohnformen spielte hierbei eine Rolle. Zu verstehen sind darunter nutzergerechte und integrative Wohnvorhaben für unterschiedliche Generationen, kombiniert mit weiteren Nutzungsformen, wie z.B. sozialen Einrichtungen oder kleineren Gewerbebetrieben (multiple Gebäudenutzung).
Im Zuge der Um- und Wiedernutzung von leerstehenden Bestandsgebäuden zu privaten Wohnstandorten konnten einerseits die regionsspezifischen Schwächen – weiterhin bestehender Sanierungsbedarf an Gebäuden & Wegenetz sowie  großer Anteil an Brachflächen und Industriebrachen – reduziert und andererseits die regionsspezifischen Chancen – Nutzung leerstehender Bausubstanz sowie Bedeutungszuwachs der Lebensqualität des ländlichen Raums bei der Wohnraumsuche in bestimmten Bevölkerungsgruppen genutzt werden. Parallel wurde dadurch eine Flächenneuinanspruchnahme und die damit verbundene kleinteilige Zersiedlung mit einem zusätzlich erhöhten Instandhaltungsaufwand verhindert. Dieser Umstand unterstützt wiederum die regionsspezifischen Stärken – historische gewachsene Siedlungsstrukturen mit kompakten Stadt- und markanten Dorfkernen (LES 7. Änderung, S.88). Zusätzlich wurden die Stärken der verhältnismäßig hohen lokalen Bindung, durch einen ausgeprägten Anteil an Wohneigentum und die Bereitschaft zum Verbleiben im ländlichen Raum ausgebaut. Die Attraktivität der Ortschaften als Wohn- & Lebensraum wird unterstützt. Insbesondere für junge Familien mit Kindern ist die Region ein beliebter Wohnstandort im Nahbereich der Großstadt Leipzig.